Warum ist Social Media für Ärztinnen und Ärzte mehr als nur ein Marketing-Gag?

Zwischen digitaler und realer Welt: Das Patientenverhalten verändert sich kontinuierlich – dabei ist von entscheidender Bedeutung: Social Media. Es ist längst kein „Nice-to-have“ mehr, sondern wesentlicher Bestandteil im medizinisch-ästhetischen Bereich. Im Folgenden erkläre ich, wie Sie Social Media für die gezielte Ansprache Ihrer (Wunsch-) Patienten nutzen.

 

Social Media: nur ein Hype?
Seit Jahren erkennen wir bei der allgemeinen Social-Media-Nutzung einen konstanten Aufwärtstrend. Die Zeit am Bildschirm wächst und es wird immer schwieriger, Unternehmen ohne Social-Media-Präsenz zu finden.

 

Arztpraxen, MVZ und Kliniken haben regelmäßig Probleme, wie Personalmangel oder eine mangelnde Auslastung für bestimmte Leistungen. Außerdem erwarten Patienten heute Online-Terminbuchung, ein sympathisches Online-Profil und positive Bewertungen. Fehlt dies, wird sich für andere Praxen entschieden, die einen ansprechenden Online-Auftritt haben.

Social Media darf bei Ihnen daher kein vorübergehender Hype sein, sondern muss ein langfristiger Weg zur Patientenneugewinnung und -bindung sein.

 

Sichtbar werden ohne Werbekosten – die organische Präsenz
Unter organischer Social-Media-Präsenz versteht man die „klassische“ Social-Media-Arbeit: das Posten von Beiträgen, Stories, Kommentaren und das Interagieren mit der Community. Dies ist die ehrlichste, authentischste und nachhaltigste Art der Social-Media-Präsenz. Ein professionelles organisches Social-Media-Profil schafft Vertrauen und hilft beim Community-Aufbau, ganz ohne Werbekosten.

 

Mit Werbeausgaben zu mehr Reichweite – Social Media Advertising
Durch Social Media Advertising (kostenpflichtige Werbeanzeigen) erreichen Sie exakt die Menschen, die Sie erreichen wollen. Sie könnten folgende Zielgruppe (beispielhaft) erstellen: „20 km Umkreis, Frauen im Alter von 25 – 45 Jahren, Interesse an Hautverjüngung“. Um auf Instagram und Facebook kostenpflichtige Werbeanzeigen zu schalten, sollten Sie den Werbeanzeigenmanager von Meta verwenden, wobei wir ein Tagesbudget von mindestens 30,00 EUR empfehlen.

 

Organische Präsenz vs. Social Media Advertising
Wenn Sie noch keine Social Media Präsenz haben und sehr dringend nach Personal oder kurzfristig nach Patienten suchen, kann Social Media Advertising eine sinnvolle Strategie sein.

Langfristig gesehen ist oft eine organische Präsenz sinnvoller, da Menschen eher Vertrauen zu einem Profil aufbauen, das regelmäßig Einblick in den Praxisalltag und das Team gewährt. Eine rein auf bezahlte Anzeigen basierende Strategie ohne organische Präsenz ist häufig weniger erfolgreich. Es fehlt die nötige Authentizität, die Patienten erwarten.

 

Folgendes, häufig festgestelltes Szenario ist nicht zu empfehlen:  Account, die keine organische Social-Media-Präsenz haben, schalten kurzfristig kostenpflichtige Werbeanzeigen bzw. lassen diese z.B. durch Agenturen schalten. Anschließend entsteht Verwunderung, da der Erfolg ausbleibt und die Kosten steigen im Gegensatz zu Werbeanzeigen von Accounts, die gleichzeitig eine erfolgreiche und nachhaltige organische Präsenz haben. Werbeanzeigen sind oft nur erfolgreich, wenn sich die Zielgruppe von der organischen Präsenz angesprochen fühlt.
Einen Termin in einer Praxis zu buchen, die keine natürliche Onlinepräsenz hat und dennoch Werbeanzeigen online schaltet – eher dubios als einladend.

 

Folglich entscheiden Sie sich im Bestfall zuerst für die organische Präsenz und nutzen optional anschließend das Social Media Advertising.

 

Sichtbar werden, ohne sich zu verbiegen
Ein durchdachter Social-Media-Auftritt ist essenziell für Ihre Zielgruppe. Doch was ist ihr Social-Media-Ziel und wer ist Ihre Zielgruppe? Diese Fragen sollten Sie beantworten können. Ebenso die Frage nach Ihrer Social-Media-Plattformen-Wahl.

 

Achten Sie bei dem Inhalt Ihrer Social-Media-Beiträge auf einen regelmäßigen Mehrwert, den Sie kreieren. Teilen Sie mit der Community z.B. Praxis-Wissen oder beziehen Sie Ihre Follower durch z.B. Story-Umfragen oder -Abstimmungen mit ein. Bei der Auswahl von Bildern und Videos ist Authentizität entscheidender als glattgebügelte Perfektion oder trendige Tanzvideos. Verwenden Sie vorzugsweise echte und natürliche Bilder und Videos aus der Praxis. Gleichzeitig sollte die Bild- und Videoqualität nicht vernachlässigt werden – berücksichtigen Sie Ihr Corporate Design. Für eine erfolgreiche Social-Media-Präsenz empfiehlt sich ein Redaktionsplan. Planen Sie Ihren Content für die nächsten Wochen, sodass das Posten zur Gewohnheit wird. Ihre Community hat Erwartungen an Sie und dieser Erwartung können Sie nur durch regelmäßige Veröffentlichungen der richtigen Inhalte gerecht werden.

 

Die Kunst der richtigen Patientenansprache
Die Wortwahl, Bildsprache und Tonalität sind von entscheidender Bedeutung. Sie sollten überzeugend kommunizieren, anstatt plump zu werben. Im medizinisch-ästhetischen Bereich ist Fingerspitzengefühl gefragt. Niemand möchte als Kunde/Lead behandelt werden. Die Kommunikation sollte einfühlsam und gleichzeitig zielgerichtet sein. Versuchen Sie komplizierte Fachausdrücke zu reduzieren und bleiben Sie dennoch fachlich kompetent.

Zu Beginn Ihrer Social-Media-Präsenz sollten Sie sich in Bezug auf die richtige Patientenansprache u.a. folgende Fragen stellen: Möchte ich meine Community per Du oder Sie ansprechen? Möchte ich gendergerechte Sprache verwenden? Möchte ich für meine Praxismarke oder meine Personenmarke werben?

 

Die meisten unserer Kunden und Partner möchten in der Du-Form kommunizieren. Dabei gilt es trotzdem professionell zu bleiben: „Du verdienst es, Dich in deinem Körper wohlzufühlen wir helfen Dir dabei“. Viele Praxen verzichten auf die gendergerechte Sprache und entscheiden sich für eine flüssige, gut lesbare Wortwahl, die gleichzeitig ihre Zielgruppe richtig adressiert.

Folgende Fallstricke sollten Sie vermeiden:

 

Verzichten Sie auf inhaltslose Floskeln wie „XY-Behandlung, individuell auf Sie abgestimmt“. Solche Aussagen wirken nicht. Verwenden Sie keine Copy-Paste-Beitragstexte von Agenturen. Passen Sie Texte und Textbausteine immer auf Ihre Praxis-Sprache an. Vermeiden Sie Beitragstexte, die sich wie ein Beipackzettel lesen. Kommunizieren Sie verständlich. Verzichten Sie auf Einblicke aus Ihrem Privatleben. Das gilt vor allem dann, wenn keine Personenmarke, sondern eine Praxismarke aufgebaut werden soll.

Abb. 2: Fiktives Praxis-Fallbeispiel für eine erfolgreiche organische Social-Media-Präsenz.

Fiktives Praxis-Fallbeispiel für eine erfolgreiche organische Social-Media-Präsenz
Die Praxis XY für ästhetische Medizin aus Berlin hat noch keine Social-Media-Präsenz. Dies möchte man nun ändern. Zu Beginn wird das Social-Media-Ziel festgehalten: Image verbessern, Praxismarke aufbauen, Patientenstamm festigen und ggf. erweitern. Daraus ergibt sich folgende grobe Zielgruppe: Männer und Frauen aus Berlin, bestehende und neue Patienten, Interesse an der ästhetischen Medizin. Man entscheidet sich für eine (o.g.) organische Social-Media-Präsenz. Die Plattformenwahl fällt auf Instagram und Facebook. Der Praxis liegen noch Fotos eines Fotoshootings vor. Außerdem werden mit einem modernen Smartphone regelmäßig hochwertige Bilder und Videos aus dem Praxisalltag aufgenommen. Nachdem die Social-Media-Kanäle rechtssicher eingerichtet wurden, beginnt die Praxis mit der wöchentlichen Veröffentlichung des Contents. Hierfür wird ein Redaktionsplan verwendet. Durch ein einheitliches Design, Content mit Mehrwert und Interaktion mit der Community, sammelt der Account Woche für Woche neue Follower. Die Praxis wird im Arbeitsalltag von immer mehr Patienten auf die hochwertige Social-Media-Präsenz angesprochen. Gleichzeitig spiegelt sich der positive Eindruck in der Terminbuchung wider. Sodann kündigt in der Praxis unvorhergesehen eine Mitarbeiterin. Durch einen entsprechenden Social-Media-Post und der bestehenden nachhaltigen Community, kann die Praxis umstandslos die offene Stelle besetzen.

 

Korrespondenzadresse:
Luca Tröster
MediaDoc
Neumarkt 11
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Tel.: 01578 5888890
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Über MediaDoc

Wir sind eine junge Digitalagentur aus Bielefeld mit dem Schwerpunkt Social Media. Unser Team aus jungen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen navigiert seit 2023 gezielt Arztpraxen, MVZ & Kliniken deutschlandweit durch die Social Media Welt. Dabei sorgen wir eigenverantwortlich für neue Mitarbeitende, neue Patienten und eine erhöhte Sichtbarkeit sowie Imagepflege.

Luca Tröster, Agenturinhaber MediaDoc

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