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Aus DGAuF wird ISAC

KM: Frau Dr. Fischer, warum die Namensänderung?

 

Fischer: Die DGAuF wurde mit der Idee gegründet, sich den Themen der Fillerbehandlung in Ausbildung und Studien zu widmen. Dabei wurde von Anfang an auch ein besonderes Augenmerk auf die Nebenwirkungen und das Fillerregister gelegt. ISAC hat als internationale Arbeitsgruppe der DGAuF das Thema Nebenwirkungen auf den großen Kongressen wie IMWAC, AMWC und 5CC seit vielen Jahren aktiv bearbeitet und eine große Resonanz dafür erhalten. Außerdem ist gerade bei jüngeren und in Ausbildung befindlichen Kollegen das Interesse an der Arbeit der ISAC sehr groß. Die Namensänderung macht diese Entwicklung deutlich.

 

KM: Und wofür wird die die ISAC in Zukunft stehen?

 

Fischer: Es gibt 4 übergeordnete Bereiche in denen sich die ISAC aufstellen will, was durch die kleine 4 im Logo zum Ausdruck kommt. Aesthetic Classes dienen der Ausbildung und Fortbildung, im Bereich Complications sind wir weiterhin Ansprechpartner für aesthetische Komplikationen für Kollegen und Patienten. Aesthetic Clinical Research soll für klinische Studien in der Anwendung, vor allem aber auch das Nebenwirkungsmanagement und der Komplikationen voranbringen. Die ISAC hat unter anderem sehr fruchtbare Kooperation und Forschungsprojekte mit Universiäten vor allem im Bereich der Immunologie. Und schliesslich mit dem Bereich Aesthetic Communication soll das Gespräch in Fachkreisen untereinander erfolgen und mit der breiten Öffentlichkeit gefördert werden.

Abb. 1: Masterclass 7. Mai 2022: Prof. Dr. Ernst-Magnus Noah, Prof. Dr. Brigitte König, Dr. Claus Köster, Dr. Tanja Fischer, Dr. Eric Petzold. Dr. Mohamed Cheikh, Prof. Dr. Bernhard Hirt und Juliane Siegling (v.l.n.r.).

 

KM: Können Sie uns etwas mehr dazu sagen? Was haben Sie in den Classes vor? 

 

Fischer: Bislang haben überwiegend Master Classes mit renommierten internationalen Anwendern stattgefunden. Künftig soll es Anfänger- und Fortgeschrittenen-Kurse geben, die den Kollegen auch das Management und die Beherrschung der Nebenwirkungen nahebringen sollen. Mittlerweile sind die Produkte der forschenden Anbieter sehr sicher geworden. Nebenwirkungen sind meist auf vaskuläres Geschehen zurückzuführen. Eine gute Ausbildung ist hier wichtig. Master Classes richten sich zweimal pro Jahr an die echten Experten. Unsere letzte Master Class im Mai ist wie auch die nächste Veranstaltung im Herbst ist als interdisziplinäre Expertenrunde aus Anatomie, Bildgebung, Chirurgie und Dermatologie angelegt (s. Infobox).

 

KM: Und was haben Sie im Bereich Complications vor?

 

Fischer: Hier geht es uns um den ganz praktischen Umgang mit den Komplikationen. Viel Kollegen sind ab einem gewissen Punkt unsicher und sind dankbar, wenn Sie mit erfahrenen Kollegen Rücksprache nehmen können. Wenn es für erforderlich gehalten wird, werden Patienten dann auch übernommen. Die enorme Nachfrage auf diesem Gebiet hat übrigens auch zur Gründung der AESCOM Day Clinic (Aesthetic Complications Day Clinic), als erster spezialisierter Tagesklinik auf dem Gebiet der Komplikationsbehandlung geführt. Diese spezielle Einrichtung ist klinischer Kooperationspartner der ISAC. Interdisziplinär sind alle Fachrichtungen in diesem Bereich angesprochen.

 

KM:  Was planen Sie im Bereich Clinical Research?

 

Fischer: Das klinische Vorgehen bei Komplikationen beruht wesentlich auf Expertenmeinungen, die unter Beteiligung von ISAC-Mitgliedern auch zu Algorithmen zusammengefasst wurden. Problem ist die nach wie vor sehr dürftige Datengrundlage, da sich für solche Studien keine Geldgeber finden. Weder staatliche Fördermittelgeber noch die Pharmaindustrie finanzieren solche Studien. Daher kommt durch die Fachgesellschaft organisierten Studien besondere Bedeutung zu. Das Fillerregister (www.fillersicherheit.de) ist als Datenbank die bislang beste Datengrundlage. Sie muss weiter ausgebaut werden, damit wir endlich über harte Daten verfügen. Die Dunkelziffer ist hier viel zu hoch. Aber ohne zuverlässige Grundlage können keine guten Behandlungs-Algorithmen für ein schnelles, sicheres und zuverlässiges Nebenwirkungsmanagement entwickelt werden. Der Fillermarkt ist unübersichtlich, aber in Deutschland haben sich Gott sei Dank die großen, renommierten und vor allem sicheren Marken bzw Firmen durchgesetzt. So konnte ein deutlicher Rückgang der Nebenwirkungen auf Grund von Verunreinigungen festgestellt werden. Wir sehen jetzt deutlich mehr vaskuläre Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Embolien, d.h. das Komplikationsspektrum hat sich verändert- Flapsig ausgedrückt heisst dass, nicht das Produkt ist so oft schuldig, sondern der Arzt. Und je besser wir unsere Nebenwirkungen beherrschen und verstehen, desto weniger passiert. Hiermit schließt sich der Kreis zur Ausbildung.

 

KM: Was geschieht im Bereich Aesthetic Communication?

 

Fischer: Hier geht es um die interne und externe Kommunikation. In der Öffentlichkeit herrschen oft falsche Vorstellungen von ästhetischen Behandlungen und ein offener Umgang auch mit den Nebenwirkungen soll verloren gegangenes Vertrauen wiederherstellen. Wir würden uns wünschen, wenn die gesamten ästhetische Injectables rein in ärztliche Hand wären. Um es plastisch auszudrücken: „es gibt sicherlich sehr viele gute Hobbypiloten, aber in einem Sturm möchte man gerne von einem erfahrenen, gut ausgebildeten Piloten aus dem Sturm geflogen werden“.  Wir wollen ein neutraler, wissenschaftlich ausgerichteter Ansprechpartner für Presse und die Öffentlichkeit sein. Der Austausch unter Kollegen fällt auch unter Kommunikation. Wir haben ein regelmäßiges Format „Let’s talk“ entwickelt, eine alle zwei Monate stattfindende Online-Veranstaltung jeweils Samstag von 11-12 Uhr. Hier kann jeder Teilnehmer in einer datenschutzkonformen Plattform Nebenwirkungsfälle vorstellen und mit den Kollegen diskutieren. Neben den Nebenwirkungsfällen können auch andere interessante Fälle oder Situationen vorgestellt werden, von denen auch die Kollegen lernen und profitieren.

 

Frau Dr. Fischer, Vielen Dank für das Gespräch!

DGAuF tagte in Trier

Am 14. Juni 2015 tagte unter der wissenschaftliche Leitung von Dr. Tanja Fischer (Potsdam) die Deutsche Gesellschaft für Augmentation und Faltentherapie (DGAuF) in Trier. Wie in den vergangenen Jahren fand die Tagung in Kooperation mit der Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft (DDL) und dem Body Congress statt.

 

 

Die Tagung, die am 12. Juli mit Programm der DDL begann, zog mehr als 250 Dermatologen und Laserspezialisten nach Trier. Während der drei Tage wurden neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Verfahrensweisen vorgestellt und diskutiert und anhand von Live-Behandlungen demonstriert.

 

 

Die Tagung der DGAuF wurde von Frau Dr. Fischer eröffnet mit der Vorstellung der Aktivitäten der Gesellschaft im vergangenen Jahr. Die Gesellschaft hat sich im vergangenen Jahr vor allem mit der inhaltlichen Weiterentwicklung sowie den Themen Nebenwirkungsmanagement (Leitlinien, Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem BfArM, Nebenwirkungsregister) und der Abrechenbarkeit ästhetischer Leistungen beschäftigt.

 

 

Im Zusammenhang mit der inhaltlichen Weiterentwicklung der Gesellschaft wurde die Neuausrichtung der DGAuF vorgestellt. Diese wurde in der am Sonntag Morgen stattgefundenen Mitgliederversammlung abgestimmt und beschlossen.

 

 

Deutschsprachige Gesellschaft für Aesthetische Medizin und Fortbildung

Die Gesellschaft wird entsprechend ihrer inhaltlichen Neuausrichtung künftig „Deutschsprachige Gesellschaft für Aesthetische Medizin und Fortbildung e.V. (DGAuF)“ heißen. Zudem wurde die Erweiterung des Vereinszwecks beschlossen, der künftig auf einen interdisziplinären und fachübergreifenden Ansatz abzielt. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen und praktischen Arbeit steht hier die Einbeziehung anderer Fachdisziplinen mit den Themen der Altersforschung, Prävention und Gesundheit. Im Sinne eines fachübergreifenden Ansatzes soll auch die Zusammenarbeit mit und der Austausch unter den einzelnen Fachgesellschaften gefördert werden.

 

 

Nach der Vorstellung der Neuausrichtung folgte ein wissenschaftliches Update unter anderem zu mikrobiellen Aspekten bei Hyaluronsäuren (Prof. Dr. B. König) sowie neue Behandlungsempfehlungen bei Falten und Cutis laxa periorbital (Prof. Dr. A. Fratila). Die abschließenden Live–Behandlungen standen unter dem Motto des „Full-Face-Approaches“. Gezeigt wurde eine Hals Behandlung mittels Skin Boosting (Dr. Robert Birk), eine Kombinationsbehandlung aus Fadenlift und Hyaluronsäure (Dr. Gabi Feller-Heppt und Raniah Bogari) sowie eine Möglichkeit der Vorbehandlung mittels LDM (Lokale Dynamische Mikromassage).

 

 

Im Rahmen internationaler Diskurse und Vorträge von Frau Dr. Fischer auf der IMCAS als auch auf dem AMWC in Monnaco wurde erneut klar, dass der Bedarf und das Interesse am Austausch zum Thema Nebenwirkungen auch auf internationaler Ebene vorhanden ist. Aus diesem Grund hat der Vorstand der DGAuF beschlossen einen internationalen Arbeitskreis zu gründen: IS4AC ( International Society for Aesthetic Complications.)

 

 

Weitere Informationen können in der Geschäftsstelle angefragt werden:

Deutschsprachige Gesellschaft für Aesthetische Medizin und Fortbildung
Stromstraße 4
10555 Berlin
www.dgauf.de

 

 

Veranstaltungsvorschau

 

 

 

 

 

DGAuF Session im Rahmen des 5 Continent Congress (3.-6.9.2015, Cannes, Frankreich)

DGAuF Session im Rahmen des AMEC Kongresses (24.-25.10.2015, Paris, Frankreich)

DGAuF Akademie Kurse: Auf Anfrage

 

Zweiter erfolgreicher DGAuF Akademie-Kurs:

Zweiter erfolgreicher DGAuF Akademie-Kurs: Anatomie und FFF (Fett, Fäden, Filler) – Theorie und Praxis optimal kombiniert

 

Am 13.6.2014 hat der zweite große DGAuF Kurs in Potsdam stattgefunden. Unter der Leitung von Dr. Matthias Sandhofer (Linz) und Dr. Tanja Fischer (Potsdam) fanden sich Dermatologen und Plastische Chirurgen zusammen, um sich einen Tag lang über Aktuelles und Wissenswertes aus Theorie und Praxis zu informieren.

 

Abb. 1: Der Vormittag galt der Theorie und Anatomie.

Abb. 1: Der Vormittag galt der Theorie und Anatomie.

Theoretischer Schwerpunkt bildete dabei die Anatomie. Praktisch wurden Fallbeispiele zu Eigenfett-Transfer, Fadenlift, Volumenaugmentation mittels Hyaluronsäure und Kombinationsbehandlungen live demonstriert. Die DGAuF konnte den ausgewiesenen Anatomie- und Fett-Transfer-Spezialisten Dr. Mathias Sandhofer aus Linz als wissenschaftliche Leitung für diesen Kurs gewinnen.

Der Vormittag war der theoretischen Wissensvermittlung im Bereich der Anatomie gewidmet. Hier vermittelte Dr. Sandhofer in seinem ersten Vortrag sehr eindeutig, wie essentiell anatomische Kenntnisse für den Fetttransfer, als auch für Falten- und Augmentationstherapien sind.

 

In einem zweiten Vortragspart stellte Dr. Sandhofer neueste Erkenntnisse und Verfahrensweisen im Bereich der Eigenfettbehandlung vor. Eigenfettbehandlungen werden seit langem in der Ästhetischen Medizin durchgeführt. Die von Dr. Sandhofer vorgestellte Fat Autograft Muscle Injection (FAMI) ist eine Variante die sich eines besonderen Instrumentariums bedient, welches schonend die Fettgewebstransplantate in Zonen der mimischen Muskeln einbringen lässt. Die dabei verwendeten Kanülen sind analog der anatomisch bedingten Strukturen geformt und sind stumpf. Somit sind weitestgehend blutergussfreie große Fettgewebstransplantationen des gesamten Gesichtes möglich.

 

Abb. 2: Dr. Matthias Sandhofer stellt in der Fallbesprechung das Ohren-Lift vor.

Abb. 2: Dr. Matthias Sandhofer stellt in der Fallbesprechung das Ohren-Lift vor.

Live Demonstrationen

Einer ausführlichen Fallbesprechung folgten vier Live-OPs. Das Besondere des zweiten Akademie-Kurses war das Thema FFF. So wurde Fetttransfer mit Fadenlift und Filler kombiniert. Die Auswahl der Patienten und die unterschiedlichen Indikationen vermittelten sehr anschaulich die Bandbreite der Kombinationsbehandlungen mit Eigenfett, Fäden und Filler. Besonderes Highlight: Das O-Lift. In der Fallbesprechung für ein Fadenlift stellte Dr. Sandhofer spontan das O- (Ohren) Lift vor. Hier wurden konventionelle resorbierbare Fäden um das Ohr gelegt, um eine Straffung des unteren Gesichtsbereiches zu erzielen.

 

Weitere Informationen:
Geschäftsstelle Deutsche Gesellschaft
für Augmentation und Faltentherapie
Stromstraße 4
D-10555 Berlin
info(at)dgauf.de
www.dgauf.de

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