Autor Archive: Douglas Grosse

Orthobeauty – Hautnah für Ihre Schönheit

Von innen zu strahlen, sich gut zu fühlen, natürlich schön zu sein – ein Verlangen, das wir alle kennen. Die eigene Schönheit steht dafür, sich in seiner Haut wohlzufühlen und dies nach außen zu zeigen.

 

Doch unser Äußeres verändert sich im Laufe der Jahre und die Spuren des Lebens werden sichtbar. Junge und gesunde Haut besteht zu einem Großteil aus Kollagen. Dieses Protein verleiht der Haut Struktur und Festigkeit. Hyaluronsäure reguliert als wichtiger Wasserspeicher die Feuchtigkeit. Ab dem 25. Lebensjahr verlangsamt sich der Stoffwechsel und damit auch die Versorgung der Haut mit Nährstoffen. Die körpereigene Bildung von Kollagen und Hyaluronsäure in Haut und Bindegewebe lässt nach. Schönheit ist somit keine oberflächliche Angelegenheit: Unsere Haut verliert mit der Zeit in ihrer Tiefe an Elastizität, Spannkraft und Feuchtigkeit, und uns allen ist daran gelegen, sie zu pflegen.

Nur orthobeauty kombiniert Kollagen und Hyaluronsäure mit dem innovativen Phytamin-Q10-Komplex – eine Kombination aus wertvollen Vitaminen, Coenzym Q10 und dem Phyto-Extrakt der Olivenfrucht. Dieser Extrakt ist reich an Hydroxytyrosol, einem Polyphenol. Bei Polyphenolen handelt es sich um wertvolle Pflanzenstoffe, mit denen sich der Olivenbaum u. a. vor Umwelteinflüssen schützt. Sein Phyto-Extrakt ist somit auch ein wichtiges Element in unserer Schönheitsformel.

 

Für schöne Haut, Haare und Nägel sind in orthobeauty zudem Vitamin C, Vitamin E, Zink, Selen und Biotin enthalten. Vitamin C, Vitamin E, Zink und Selen schützen die Zellen vor oxidativem Stress. Die Inhaltsstoffe Biotin und Zink tragen zum Erhalt normaler Haut bei. Selen, Biotin und Zink tragen zum Erhalt normaler Haare bei. Selen und Zink tragen zur Erhaltung normaler Nägel bei.

 

Orthobeauty, der neue Schönheitsdrink mit ausgewählten Inhaltsstoffen wie Kollagen, Hyaluronsäure und dem Phytamin-Q10-Komplex unterstützt die Schönheit der Haut von innen, sodass sie nach außen strahlen kann.

 

ORTHOMED – TÄGLICH GESÜNDER LEBEN

 

Die Orthomed GmbH & Co. KG ist Ihr Partner für die orthomolekulare Ernährungsmedizin im praxisparallelen Gewerbe. Sie interessieren sich für weitere Details? Kontaktieren Sie uns gerne.

 

Weitere Informationen:
Telefon +49 (0)2173/9059-191
info(at)orthomed-gmbh.de
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Der 1. Kongress der Bulgarischen Gesellschaft für Dermatochirurgie, Sofia, 15.-16. März 2019

Die Bulgarische Gesellschaft für Dermatochirurgie (BULSDS) wurde 2018 durch Prof. Dr. Georgi Tchernev gegründet. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Dermatochirurgie als Teil der Dermatologie in Bulgarien zu fördern, zu entwickeln, interdisziplinäre Zusammenarbeit zu verbessern und spezielle Trainings- und Fortbildungsangebote anzubieten.

Der 1. Kongress der BULSDS fand vom 15.-16. März 2019 in der Landeshauptstadt Sofia statt. Schwerpunkt dieser Veranstaltung mit internationaler Beteiligung war die dermato-onkologische Ausrichtung. Hierbei wurden diagnostische Verfahren und sowohl medizinische als auch chirurgische Therapiemethoden diskutiert. Andere wichtige Aspekte waren histologischer Natur und die Lebensqualität der Tumorpatienten. Das Motto der Veranstaltung geht auf den Vater der deutschen plastischen Chirurgie Johann Friedrich Dieffenbach (1792-1847) zurück: ʺNeues erwirbt sowohl Freunde als auch Feinde, das Neue erschüttert alte Interessen!ʺ

 

Großen Raum nahm die Diagnostik und Therapie des kutanen Melanoms ein. Prof. Tchernev und sein Team haben ihr Konzept der „One step melanoma surgery (OSMS)“ vorgestellt, wobei mittels hochauflösenden Ultraschalls die Tumordicke präoperativ bestimmt wird, um den erforderlichen Sicherheitsabstand im Vorhinaus zu bestimmen und somit den Patienten die Nachexzision zu ersparen (Tchernev & Temelkova 2019). Besprochen wurden auch die Sentinel-Lymphonodektomie und die Lymphknotendissektion bei positivem Sentinel, die in letzter Zeit zunehmend kritischer betrachtet wird, da hieraus kein Überlebensvorteil für die Patienten resultiert.

 

Der zweite Melanom-Schwerpunkt war die mögliche Auslösung durch Arzneimittel. Vorgestellt wurden Fälle, bei denen Aspirin oder Sartane als Auslöser diskutiert wurden (I. Temelkova, G. Tchernev; Tchernev & Temelkova 2018).

Abb. 1: A.A. Chokoeva; T. Lotti, U. Wollina, J.C. Cardoso, G. Tchernev, A. Vojvodic, I. Lozev, I. Temelkova, I. Gavrilova, T. Vasilevski (v.l.n.r.) (© Wollina).

Die Kontroversen des Melanoms wurden pointiert von T. Lotti dargestellt. Dazu zählen die Rolle der niedrig-dosierten UV-Exposition in der primären und sekundären Prävention dieses Tumors, die Bedeutung der Estrogenrezeptoren auf Melanomzellen bei Induktion und Progress des Melanoms sowie die Stellung der Lymphknotenchirurgie in der Diagnostik und Behandlung dieser Tumorentität (Di Giorgi et al. 2011; Lotti et al. 2012).

 

Vojvodic stellte eigenen Studien zur Lebensqualität bei Melanompatienten in Bezug zum Tumorstadium und zur Behandlung vor. Angst und Depression sind als Symptome ungleich auf frühe und späte Tumorstadien verteilt. Sie fokussierte auf mögliche Verbindungen des psycho-neuro-endokrinen Systems zur Tumorentstehung und zum Tumorwachstum (Surbatovic et al. 2018). Ein anderer interessanter Aspekt stellt die Rolle von Microbiota und Microbiom im onkologischen Prozess dar.

 

Ein Schwerpunkt galt den kutanen Lymphomen mit Erfahrungen zu Brentuximab bei CD30-positiven Varianten (M. Balabanova, K. Stavrov) (Popova et al. 2018). J.C. Cardoso sprach über seltene klinische Varianten der lymphomatoiden Papulose (Cardoso et al. 2012).

Seltenere Tumorentitäten (I. Gavrilova, Y. Grigorov) fanden ebenso Erwähnung, so das ameloblastische Karzinom und das mukoepidermoide Karzinom (I. Lozev), das Hypopharynx-Karzinom mit Aktinomykose (A.A. Chokoeva & G. Tchernev), sowie das Merkelzell-Karzinom (J.C. Cardoso; I. Terziev) (Cardoso et al. 2013).

 

Chirurgische Techniken der Lappenplastiken und der Ohrmuschel- und Nasen-Rekonstruktion wurden ausführlich diskutiert und beeindruckende Ergebnisse vorgestellt (I. Gavrilova, I. Temelkova, G. Tchernev) (Tchernev et al. 2018).

Abb. 2: Blick auf Sofia.

Wollina und A. Goldman präsentierten die Möglichkeiten der Injektion von Botulinum-Toxin A und von Fillern sowie minimal-invasive chirurgische Verfahren im Rahmen der Gesichts-Rehabilitation nach Fazialislähmung und Traumen (Goldman & Wollina 2018; Wollina & Goldman 2017).

 

Abschließend stellte U. Wollina die Entitäten Lipödem und juxtaartikuläre Adiposis dolorosa vor. Die Differentialdiagnosen wurden im Einzelnen besprochen. Die Therapieziele sind trotz unterschiedlicher Ätiologie vergleichbar: Schmerzlinderung, Verbesserung der Mobilität und der Lebensqualität. Bei Lipödem wird die komplexe Entstauungstherapie als konservative Behandlung der ersten Wahl in den Leitlinien dargestellt. Die wirksamste Methode ist derzeit jedoch die mikrokannuläre Liposuktion in Tumeszenzanästhesie, insbesondere was die Reduktion der Schmerzen betrifft. Dabei ist die Low-Volume-Variante nicht weniger wirksam als High-Volume-Absaugungen (Wollina & Heinig 2019).

 

Der Kongress war eine hervorragende Möglichkeit, sich einen aktuellen Überblick über diverse Aspekte der Dermatochirurgie und der Dermatoonkologie zu verschaffen.

Korrespondenzadresse:
Prof.Dr.med. Uwe Wollina
Klinik für Dermatologie und Allergologie
Städtisches Klinikum Dresden
Friedrichstr. 41
D-01067 Dresden

Literatur

Cardoso J, Duhra P, Thway Y, Calonje E. Lymphomatoid papulosis type D: a newly described variant easily confused with cutaneous aggressive CD8-positive cytotoxic T-cell lymphoma. Am J Dermatopathol. 2012;34(7):762-5.

Cardoso JC, Teixeira V, Tchernev G, Wollina U. Merkel cell carcinoma: a review and update on aetiopathogenesis, diagnosis and treatment approaches. Wien Med Wochenschr. 2013;163(15-16):359-67.

de Giorgi V, Sestini S, Gori A, Mazzotta C, Grazzini M, Rossari S, Mavilia C, Crocetti E, Brandi ML, Lotti T, Massi D. Polymorphisms of estrogen receptors: risk factors for invasive melanoma – a prospective study. Oncology. 2011;80(3-4):232-7.

Goldman A, Wollina U. Unilateral frontalis muscle paralysis: management with botulinum toxin a (case reports). Georgian Med News. 2018;(275):73-7.

Lotti T, Bruscino N, Hercogova J, de Giorgi V. Controversial issues on melanoma. Dermatol Ther. 2012;25(5):458-62.

Popova TN, Radinov A, Stavrov K, Temelkova I, Terziev I, Lozev I, Lukanova D, Mangarov H, Wollina U, Tchernev G. Primary Cutaneous CD30+/ALK- ALCL with Transition into sALCL: Favourable Response after Systemic Administration with Brentuximab Vedotin! Unique Presentation in a Bulgarian Patient! Open Access Maced J Med Sci. 2018;6(7):1275-7.

Surbatovic M, Vojvodic D, Khan W. Immune Response in Critically Ill Patients. Mediators Inflamm. 2018;2018:9524315.

Tchernev G, Temelkova I. Valsartan Induced Melanoma?! First Description in Medical Literature! Open Access Maced J Med Sci. 2018;6(12):2378-80.

Tchernev G, Temelkova I. The One Step Melanoma Surgery (OSMS): A New Chance for More Adequate Surgical Treatment of Melanoma Patients!? Open Access Maced J Med Sci. 2019;7(3):504-6.

Tchernev G, Temelkova I, Mangarov H, Stavrov K. Comparative Analysis of the Applicability of Island Flap in Primary and Recurrent Basal Cell Carcinomas of Similar Localization. Open Access Maced J Med Sci. 2018;6(6):1077-80.

Wollina U, Goldman A. Botulinum toxin A and/or soft tissue fillers for facial rehabilitation. Wien Med Wochenschr. 2017;167(3-4):92-5.

Wollina U, Heinig B. Treatment of lipedema by low-volume micro-cannular liposuction in tumescent anesthesia: Results in 111 patients. Dermatol Ther. 2019:e12820.

 

Abhängigkeit des weiblichen Selbstwertgefühls von der Attraktivität der Brust

Aylin Yilmaz und Erich Kasten

 

Weibliche Brüste gelten als biologischer Stimulus, auf die das Sexualzentrum im Limbischen System des Mannes seit der Steinzeit geradezu automatisch reagiert. Um einen auffälligen Busen zu haben oder zumindest vorzutäuschen, gab es schon vor mehreren Tausend Jahren etliche legale und illegale Hilfsmittel. Fraglich bleibt, ob und in welchem Ausmaß schöne Brüste auch in unserer modernen, gleichberechtigten Zeit noch ausschlaggebend für das Selbstbewusstsein einer Frau sind? Unsere Studie beschäftigt sich mit der Abhängigkeit des weiblichen Selbstwertgefühls von der Attraktivität ihrer Brust.

 

 

Menschliche Frauen sind die einzigen Primaten, welche nicht nur zu den Zeiten der Schwangerschaft und der Stillphase Brüste haben, sondern dauerhaft. Zum Beispiel besteht bei unseren nächsten Verwandten, den Affen, eine Remission der Brüste, wenn diese nicht mehr zum Stillen benötigt werden. Es gibt unterschiedliche Annahmen darüber, warum die Brust beim Homo sapiens so groß geworden ist. Theorien gehen davon aus, dass die bei Tieren gut sichtbare Vulva durch den aufrechten Gang beim Menschen verdeckt wurde und die Brüste daher zu einem neuen Sexualstimulus wurden und quasi das nicht mehr sichtbare Gesäß repräsentieren. Andere Forscher weisen darauf hin, dass unsereevolutionsbiologischen Vorfahren noch einenvorspringenden Kiefer hatten, wodurch sie auch an einer flachen Brust nuckeln und dabei gleichzeitig atmenkonnten. Das menschliche Gesicht hat sich in der Evolution verflacht und, damit Säuglinge nicht ersticken, musste dieweibliche Brust sich anpassen, daher, so glaubt man, entstand die Wölbung.

 

Die Brust ist das wesentlichste Symbol der Weiblichkeit

Auch wenn beide Theorien umstritten sind, bleibt es Fakt, dass die Brust der Frau seit den Urzeiten der Geschichte der Menschheit das wesentlichste Symbol der Weiblichkeit darstellt. In Zeiten als viele Nachkommen noch die Rentenversicherung der Steinzeitmenschen waren, wurde die Brust zum Symbol der Fruchtbarkeit einer Frau stilisiert. Mehr als jedes andere Körperteil der Frau sind Brüste im Verlauf der Evolution für Männer ein biologisch-bedingter Blickfang geworden, was von der Damenwelt durchaus manchmal schamlos ausgenutzt wird. Kommt ein Mann als Bettgenosse gar nicht in Frage, verdecken sie den Blick auf den Busen intuitiv durch Zusammenziehen der Oberbekleidung und tun so als wäre ihnen kühl. Wird der Herr dagegen als potenzieller Partner eingestuft, so beugt die Dame sich im Gespräch häufig nach vorne und erlaubt ihm tiefe Einblicke in ihr Dekolleté. Interessant ist, dass den meisten Frauen dieses Verhalten nicht wirklich bewusst ist, es wird vom Sexualzentrum im Limbischen System gesteuert, ein Hirnareal, da seine eigenen Entscheidungskriterien besitzt, die wir bei der Partnerwahl nicht wirklich bewusst steuern können. Ein leidiges Problem, das wohl jedem geläufig ist, der gelegentlich Single ist.

 

Moderne Medien schaffen eine neue Konkurrenzsituation zwischen Frauen

Modezeitschriften, Fernseh- und Filmindustrie, zunehmend vor allem aber auch die durch das Internet frei zugängliche Pornographie schaffen heute allerdings eine Konkurrenzsituation zwischen Frauen bezüglich ihres Busens, die es früher in diesem Ausmaß wahrscheinlich noch nicht gegeben hat. Durch die öffentliche Zugänglichkeit modernen Medien hat sich eine Vorstellung von der perfekten Brust herausgebildet und viele Frauen fühlen sich minderwertig, wenn sie diesem Idealbild nicht entsprechen. Die Brust ist hierbei eine Chimäre, zum einen Teil soll sie groß und gut sichtbar sein, zum anderen Teil aber fest und geradezu jungfräulich wirken. Wie bei der Attraktivitätsbeurteilung anderer Körperteile wird auch hier das Mittelmaß der jeweiligen Population als Optimum aufgefasst, d.h. es gibt eine umgekehrt u-förmige Beziehung zwischen der Attraktivitätseinstufung der Brust und ihrer Größe. Für klein-geratene Mammae existieren bekanntermaßen Möglichkeiten optischer Vergrößerung wie Push-UpBHs oder Silikonkissen im Bustier, für die vollere Oberweite flatterhaft weite Bekleidung oder Korsetts, die einen Teil der Übergröße wegzudrücken versuchen. Beide „Mogeleien“ werden spätestens beim ersten Sexualkontakt offensichtlich. Ästhetische Operationen sind die einzige Möglichkeit das Problem nicht nur optisch, sondern auch haptisch zu lösen; Brustverkleinerungen und -vergrößerungen liegen weltweit innerhalb der ersten 5 häufigsten Operationsmethoden der ästhetischen Chirurgie bei Frauen.

 

Ein großer Teil der wissenschaftlichen Studien beschäftigt sich mit der Einstufung der Attraktivität des weiblichen Busens durch Männer. Immer wieder kommen diese Arbeiten zu dem Schluss, dass Männer große (aber nicht übergroße) Brüste bevorzugen. In eigenen Untersuchungen an der MSH in Hamburg konnten wir zeigen, dass dieses Ergebnis zu grob gefasst ist, es basiert auf Mittelwerten, in denen individuelle Präferenzen nicht berücksichtigt wurden. Unsere Ergebnisse wiesen z.B. nach, dass zunehmend mehr Männer eher kleine Brüste bei ihren Partnerinnen als erotisch einstufen. Die Annahme von Frauen, unbedingt eine große Brust haben zu müssen, trifft also zumindest in Hinblick auf die Einstufung durch Männer nicht immer ins Schwarze. Dennoch leiden viele Frauen regelrecht unter ihren als zu groß oder zu klein empfundenen Mammae.

Abb. 1–3: Selbstwertgefühl, selbsteingestufte Attraktivität und sexuelle Zufriedenheit in Abhängigkeit von kleiner, mittlerer und großer Brust.

In der inzwischen recht betagten Arbeit aus dem Jahr 1982 „Erwartungen von reduktionsplastischen Operationen an der weiblichen Brust“ von Wenderlein und Hoffmann wurde bei 83 Frauen eine Brustverkleinerung vollzogen, rund 60% der Frauen gaben an, dass sie nach der Operation mehr Selbstwertgefühl hatten und 40%  berichteten, dass sie sich attraktiver fühlten.Unsere im Folgenden kurz dargestellte Studie knüpfte hier an und hat untersucht, ob und in welchem Ausmaß der weibliche Busen mit dem Selbstwertgefühl von Frauen auch heute noch zusammenhängt? Die Brustgröße wurde anhand der Körbchengröße des BHs eingestuft, der europäische Durchschnitt liegt bei Cup-Größe C; Brustgrößen mit den Werten im Bereich A- und B-Cup wurden als „klein“ definiert und alles über C-Cup als „groß“. Um Alterseffekte auszuschließen, wurden nur Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren aufgenommen, die Teilnehmerinnen durften weder schwanger sein, noch Kinder haben. Aufgrund interkulturell unterschiedlicher Einstellungen zur Attraktivität des weiblichen Körpers wurden nur deutsche Frauen befragt. Gestellt wurden zunächst persönliche Fragen (Alter, Schulabschluss, ethnische Herkunft, Berufstätigkeit und Körbchengröße). Benutzt wurden dann Items aus dem standardisierten „Fragebogen zum Selbstwertgefühl“(Rosenberg Self-EsteemScaleSES von Wallner) mit Fragen wie z.B.: „Ich fühle mich von Zeit zu Zeit richtig nutzlos“; mit Antwortmöglichkeiten auf einer vierstufigen Skala von „trifft völlig zu“ bis „trifft gar nicht zu“. Darüber hinaus kam ein selbstkonzipierter Fragebogen zum Einsatz mit Items, welche die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper und dem damit in Verbindung stehenden Selbstwertgefühl untersuchte, sowie den Zusammenhang zwischen Größe und subjektiv empfundener erotischer Ausstrahlung der Brust, sowie der sexuellen Zufriedenheit. Die Items wurden über bipolare 4-stufige Likert-Skalen erfragt, z.B.: „Ich bin mit meinem Sexualleben zufrieden“; „Ich finde mich attraktiv“; „Ich finde meine Brüste attraktiv“.

 

Die Ergebnisse unserer Studie

Die Annahme, dass es einen positiven Zusammenhang zwischen der Brustgröße und dem Selbstwertgefühl einer Frau gibt, erwies sich in dieser Einfachheit als zu simpel, es existierte absolut gar keine signifikante Korrelation (r=-0.08). Interessanterweise erzielten Frauen mit kleinen Brüsten hier im Mittel allerdings den höchsten Wert (s. obere Abb. 1), d.h. sie hatten ein besseres Selbstwertgefühl. Hinsichtlich der Bewertung der Attraktivität der eigenen Brust auf der o.g. vierstufigen Likert-Skala schnitten allerdings Frauen mit großen Brüsten dann am besten ab (s. mittlere Abb 2.). Unklar war das Ergebnis hinsichtlich der sexuellen Zufriedenheit, bei dem Frauen mit mittelgroßen Brüsten auf der oben beschrieben Skala etwas schwächer abschnitten als die anderen beiden Gruppen (s. untere Abb. 3).

 

Kritisch zu bewerten ist, dass in unserer Studie hierfür nur die reine Größe berücksichtigt wurde, letztlich müssten auch die Form, Symmetrie und Beschaffenheit der Brust in die Analyse mit einfließen. Insgesamt lässt sich dennoch feststellen, was im Grunde genommen auch nicht anders zu erwarten war, dass die Brustgröße allein, das Selbstwertgefühl heute nicht mehr ausmacht. Obwohl sie wahrscheinlich für Frauen auch in Zeiten der Gleichberechtigung einen durchaus wichtigen Faktor in einem multidimensionalen Gefüge darstellt, existiert hier kein direkter korrelativer Zusammenhang. Entsprechend der Modewelle schlanker Frauen mit kleinen Brüsten hatte die Gruppe, die diesem Ideal entsprach, sogar ein etwas besseres Selbstwertgefühl, allerdings ohne signifikanten Unterschied. Dennoch stuften Frauen mit den höheren Körbchengrößen ihre Brüste als attraktiver ein als die anderen Gruppen. Hinsichtlich sexueller Zufriedenheit wurden gleichfalls keine bedeutsamen Differenzen gefunden.

 

Letztlich weist die Studie nach, dass das Selbstbewusstsein von Frauen heute nicht — oder nicht mehr — von der Größe ihres Busens abhängt.

 

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Erich Kasten
Neurowissenschaften, Medical School Hamburg
Am Kaiserkai 1
20457 Hamburg
EriKasten(at)aol.com
www.erich-kasten.de

16. Heinrich-Teller-Vorlesung in Berlin

Peter Karl Kohl und Uwe Hillen

 

Am 05.12.2018 fand in Berlin die inzwischen 16. Heinrich-Teller-Vorlesung statt.

 

Prof. Dr. Heinrich Teller [1] leitete als Nachfolger von Erich Langer [2] von 1951-1975 die damalige Hautklinik Britz im West-Berliner Bezirk Neukölln. Die Neuköllner Hautklinik lag seit 1927 in mehreren Baracken untergebracht in der Blaschkoallee im Ortsteil Britz. Auf Betreiben Tellers entstand zwischen 1958 und 1966 auf dem Gelände des Britzer Krankenhausareales ein moderner Neubau für die Dermatologie, der zu jenen Zeiten zu den schönsten Hautkliniken Deutschlands gehörte wie Theodor Nasemann im „Hautarzt“ schrieb [3[. Neben der einzigen West-Berliner Kinderstation gehörten zwei Operationsbereiche und Funktionsbereiche für Andrologie, Phlebologie, Proktologie, Phototherapie und Röntgenweichstrahltherapie zur neuen Klinik. Auch Speziallaboratorien wie ein Allergietestlabor, ein mykologisches Labor, ein serologisches Labor und ein histologisches Labor wurden eingerichtet. Sogar ein Tierstall für tierexperimentelle Arbeiten stand zur Verfügung.

Abb. 1: Prof. Uwe Hillen, seit 2017 Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Venerologie am Vivantes Klinikum Neukölln übereicht die Heinrich-Teller-Urkunde 2018 an Herrn Prof. Uwe Wollina in den Räumen der Botschaft von Ungarn Unter den Linden in Berlin.

Abb. 2: Die 2018 anwesenden Henrich-Teller-Laureaten v. r. n. l. Prof. Wolfgang Christian Marsch, Prof. Evgenia Hristakieva, Prof. Uwe Wollina, Prof. Hans-Dieter Göring und Laudator Prof. Peter Karl Kohl.

 

Der gute Ruf der Teller’schen Klinik reichte damals weit über die Grenzen Berlins und der Bundesrepublik Deutschland hinaus. Die Schaffung der modernen Dermatologie in Britz muss als das große Lebenswerk von Heinrich Teller angesehen werden.

 

Die ärztliche Weiter- und Fortbildung sowie die wissenschaftliche Tätigkeit war ein weiteres besonderes Anliegen von Heinrich Teller. Bereits seit seinem Amtsantritt in Britz veranstaltete Teller viermal jährlich die „Britzer Demonstrationsabende der Hautklinik“. Sein langjähriger Oberarzt Kurt Winkler schrieb im „Zentralblatt für Haut- und Geschlechtskrankheiten“ [1], daß die Vorträge und Vorlesungen von Teller immer dynamisch und lebendig sowie klar und systematisch aufgebaut waren. Seine früheren Assistenten erinnern sich nicht nur an viele nächtliche Besprechungen im Hause ihres Chefs sondern auch an manche erholsame Segeltörn auf dem Wannsee mit ihrem Chef.

 

Dieses außergewöhnliche Lebenswerk einer herausragenden dermatologischen Persönlichkeit führte im Jahre 2002 zur Etablierung einer eigenen Vorlesungsreihe unter der Bezeichnung „Heinrich-Teller-Vorlesung“. In dieser Tradition haben seit dann viele Persönlichkeiten, die sich um das Fach Dermatologie und Venerologie verdient gemacht haben, in Berlin referiert [4,5,6,7]. Die folgende Tabelle listet die Referenten mit ihrem Vorlesungsthema auf.

 

Natürlich haben Gedächtnisvorlesungen einen eher nach-denklichen Zug so wie Wolfgang Christian Marsch im „Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft“ schreibt [7]. Dieser nicht unkritische Blick zurück bietet aber eine Möglichkeit, nicht nur über die ständigen Veränderungen unseres Faches und unserer Kliniken nachzudenken sondern auch in Form der Heinrich-Teller-Urkunde eine Auszeichnung an verdiente Personen der Dermatologie und Venerologie und deren Randgebiete zu verleihen.

Allein die Entwicklung einer kommunalen Klinik wie die der Hautklinik Neukölln zeigt exemplarisch den Wandel unseres Faches im Lauf der Jahrzehnte [8]: Gründung als Reaktion auf das Gesetz zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten, Entlassung des Chefarztes aus rassistischen Gründen, nach dem 2. Weltkrieg erneut Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, Gestaltung der modernen Dermatologie in einem modernen Neubau, Umzug 1:1 in ein zentrales Krankenhaus und zuletzt Einbeziehung in eine landesweite Krankenhaus GmbH.

 

In diesem Jahr hat Prof. Uwe Wollina, Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Allergologie in Dresden-Friedrichstadt und Herausgeber dieser Zeitschrift für „Kosmetische Medizin“ das breite Spektrum unseres Fachgebietes mit großer didaktischer Expertise eindrucksvoll dargestellt und damit den Geist Heinrich Tellers auch in der 16. Gedächtnis-Vorlesung weiter getragen. Wir begrüßen, daß der Verleger Douglas Grosse die 16. Heinrich-Teller-Vorlesung in dieser Ausgabe veröffentlicht.

 

Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. med. Dr. h. c. Peter Karl Kohl
Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Allergologie, Berufsdermatologie (ABD) und Dermatohistologie
Kurfürstendamm 218
D-10719 Berlin

 

Literatur:

  1. Winkler K. (1970), Prof. Dr. H. Teller zum 60. Geburtstag. Z. Haut-Geschl.Kr. 45(14): 529-531.
  2. Burgdorf WHC, Hoenig LJ, Plewig G, Kohl PK (2014) Erich Langer: The last jewish dermatologist in Nazi Berlin. Clinics Dermatol 32: 532-541.
  3. Nasemann T (1966) Einweihung der neuen Hautklinik in Berlin-Britz. Hautarzt 17(12): 554-555.
  4. Wepler C (2005) 3. Heinrich-Teller-Vorlesung in Berlin-Neukölln. Akt. Dermatol 31: 410-411.
  5. Redaktion kosmetische Medizin (2005) 4. Heinrich-Teller-Urkunde an Prof. Dr. Hans-Dieter Göring. Kosm Med 26: 235.
  6. Göring H-D (2007) Laudatio von Herrn Prof. Dr. med. Eckhard Hanecke aus Anlass seiner Heinrich-Teller-Vorlesung am 04.11.2006 in der Hautklinik Berlin-Neukölln. Kosm Med 28: 36-39.
  7. Marsch WC (2014) 11. Heinrich-Teller-Vorlesung in der Botschaft von Ungarn am 22.11.2013. Weshalb noch Gedächtnisvorlesungen? J Dtsch Dermatol Ges 12(5): 436-8.
  8. Ehlers G (1990) Die Abteilung Dermatologie und Venerologie am Krankenhaus Neukölln von Berlin: Hautklinik Britz. Dt Derm 38(11): 1356-1360.

Serag-Wiessner und Promo Italia sind Kooperationspartner des Netzwerks

Der Fachbereich Fadenlift des NETZWERK-Ästhetikbeschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der Erarbeitung standardisierter Behandlungsprotokolle für das Fadenlift.

Abb. 1: Lage der Assufil Fäden.

Als unabhängiges Netzwerk sind wir in der Lage, uns mit den wichtigsten Firmen am Markt zu verständigen, um deren Kollektionen miteinander zu vergleichen sowie Fäden in unser Angebot zu integrieren, die in der Lage sind, noch vorhandene Lücken des Behandlungsprotokolls zu schließen und dadurch unsere Ergebnisse zu optimieren.

 

Diese Möglichkeit ist deshalb wichtig, weil wir einerseits davon überzeugt sind, dass das Fadenlifting mit seiner dynamischen Entwicklung neuer Materialien eine große Zukunft hat für einige Indikationen, die ansonsten nur mit erheblichem Aufwand oder gar nicht zu behandeln sind, und weil wir andererseits wissen, dass kein Fadenhersteller all diese Indikationen allein abzudecken vermag.

 

Die von uns gelegte Basis bestand darin, dass wir die Seralea Fädender Firma Serag-Wiessner in unser Behandlungsprotokoll integriert haben. Insbesondere die phantastische Qualität dieses PDO Materials hat uns überzeugt. Wir können mit dem Material Ergebnisse mit Monofilament Fäden nachweisen, die zwei Jahre Haltbarkeit des Effektes nach einmaliger Behandlung überschreiten. Unser Fazit nach Sichtung unserer Resultate: PDO ist nicht gleich PDO.

Insbesondere die regenerativen Ergebnisse der Fäden haben uns die Möglichkeit eröffnet, den Hautstatus in vielen Regionen zu verbessern. Wie alle PDO Fäden stoßen auch die von uns eingesetzten Fäden bei einigen Indikationen an ihre Grenzen. Seit nunmehr einem Jahr haben wir eine neue Generation von Haut regenerierenden Fäden der durch die Happy LiftFäden bekannten Firma Promo Italiagetestet, die Assufil Fäden, die aus den Materialien Polycaprolacton (PCL, ca. 80%) und Polymilchsäure (PLLA, ca. 20%) bestehen. Promo Italia gibt die genaue Zusammensetzung nicht bekannt, es scheint hier auf die chemische Struktur der Verbindung anzukommen, inwieweit sie möglichst lange im Gewebe verbleibt, sich aber dennoch rückstandsfrei auflöst und die regenerativen Hauteffekte in einer tieferen Lage nochmal steigern kann. Während die PDO Fäden in die Dermis gelegt werden, werden die PCL Fäden subdermal gelegt. PDO Fäden lösen sich bekanntlich nach ca. 6 Monaten auf, während unsere PCL sich erst nach 15 Monaten auflösen. Durch den Bridge – Bildung genannten Effekt der nahe beieinander liegenden PDO’s in der Dermis ist es nicht notwendig, dort Fremdmaterial länger zu positionieren, während subdermal eine längere Verweildauer des Materials wünschenswert ist, um die regenerativen Effekte zu steigern.

Abb. 2: Demonstration der richtigen Einbringung durch Dr. Mikowsky im Kurs Fadenlifting.

Durch diese Möglichkeit eröffnen sich weitere Chancen der Regeneration durch die Fadenanordnung in zwei verschiedenen Tiefen oder Ebenen. Der Einsatz der Fäden zur Regeneration wird deshalb nicht alternativ, sondern ergänzend gesehen. Im Gegensatz zu den möglichst nahe beieinander liegenden PDO Fäden mit dem geringen Abstand von 3 mm werden die Assufil Fäden in größerem Abstand von 0,5 bis zu 1 cm gelegt. Monofilamente sind sehr dünn und haben keine Cogs oder Barbs, also Widerhaken. Die Assufil Fäden sind mit Widerhaken ausgestattet. Diese dienen nicht dem Zug, sondern ausschließlich der möglichst festen Verankerung im Zielareal. Promo Italia hat die Lage der Cogs wissenschaftlich analysieren lassen mit dem Ergebnis, die Widerhaken in einem optimalen Winkel anzuordnen.

Abb. 3: Lage der Assufil Fäden.

Die neue. zweite Generation der Assufil Fäden wurde vom Hersteller nochmals verbessert, insbesondere die Länge und der Winkel der Widerhaken. Ab Februar stehen die Fäden in 3 verschiedenen Längen zur Verfügung und sind ebenso wie die Seralea Fäden vom Netzwerk zu beziehen:

 

50 mm Faden mit einer 23G x 60 mm Kanüle

90mm Faden mit einer 23G x 60 mm Kanüle

150 mm Faden mit einer 23G x 90 mm Kanüle

 

Neben der Aufnahme neuer Materialien zur Optimierung unserer Behandlungsprotokolle erarbeiten wir derzeit eine differenzierte Analyse der potentiellen Hautschäden, unterteilt nach mehreren Kriterien wie Region, Alter, Diagnose der Schädigung (Elastizität, Sagging, Volumen) und Schwere der Schädigung. Ziel dieser Erarbeitung ist, für jede Indikation die richtigen Fäden und ihre Kombinationmiteinander bestimmen zu können.

 

Diese Optimierung fließt bereits ein in unser neues Konzept einer dreiteiligen Fortbildung, welches mehrere Optionen anbietet:

 

  1. Einfacher Einstieg in das Gebiet des Fadenlifts
  2. Hands-On Trainings mit dem didaktischen Aufbau vom Einfachen zum Komplizierten
  3. Der Möglichkeit für jeden Teilnehmer, selbst zu entscheiden, wie tief er in das Fadenlift einsteigen möchte und ob die notwendige Behandlungszeit mit seiner Praxisstruktur vereinbar ist
  4. Der Unterstützung der Fortbildungen durch neu erarbeitete Behandlungsprotokolle mit differenzierter Analyse und Indikationsstellung
  5. Wir empfehlen zusätzlich den Cotofana Anatomie Kurs der Globalhealth Akademie / Sektion Ästhetische Medizin
  6. Gesteigerte Motivation durch das Hands-On Training zur sofortigen Umsetzung der erarbeiteten Behandlungsmöglichkeiten
  7. Start-Up Support für die Kursteilnehmer durch das Netzwerk ist für 1 Jahr im Kurspreis enthalten

 

Die drei Tageskurse – alle mit Hands-On Training – haben deshalb folgende inhaltliche Ausrichtung bekommen:

 

  • Fadenlifting Imit PDO Monofäden zur Hautregeneration (historische Entwicklung des Fadenlifts, Vergleich der unterschiedlichen Materialien, Material und Einführtechniken, Wirkmechanismen, Indikationen, Behandlungsprotokolle)
  • Fadenlifting IImit PCL Fäden zur Hautregeneration und PDO Fäden (Screw, Barbs, Cogs) mit Zugwirkung (Lage, Tiefe und Einführtechniken verschiedener Spiral und Zugfäden, Indikationsbestimmung verschiedener Fadenmaterialien und Hersteller, Behandlungsprotokolle, Kombination mit Fillern und Mesotherapie oder PRP)
  • Fadenlifting IIIist als Fortbildung für erfahrene Anwender konzipiert und wird sich mit dem Thema Spezialfäden, z.B. dem FORTE Faden von Seralea oder dem Essence Lift von Promo Italia, beschäftigen (Materialkunde der Spezialfäden, Behandlungsprotokolle und Einführtechniken, innovative Entwicklungen neuer Fadenmaterialien sind integriert)

Abb. 4: Aufbau Assufil Faden.

Geplant ist außerdem die Aufnahme der Kollektion eines weiteren Fadenherstellers, der zum einen sehr intelligente Vereinfachungen des Arbeitsablaufes entwickelt hat, zum anderen aber auch einige Fäden anbietet, die kein anderer Hersteller im Programm hat, und die einen sehr interessanten Eindruck bei der Behandlung einiger Indikationen hinterlassen haben. Diese werden im Augenblick durch unsere Ärzte getestet.

 

Weitere Informationen:
Dirk Brandl
brandl@network-globalhealth.com
Vertrieb +49 (0)2508-2159-300
Fortbildungen +49 (0)2508-2159-200

Zuverlässige und bequeme Lippenbehandlung mit ZFill contour2

Die Lippenaugmentation nimmt in der minimal-invasiven ästhetischen Therapie einen sehr wichtigen Platz ein [1,2]. Obwohl es sich bei den am häufigsten beschriebenen Techniken, um einfache Verfahren handelt, kommt es regelmäßig zu unbefriedigenden Ergebnissen. Die Lippen haben nach der Behandlung ein unnatürliches Erscheinungsbild. Der Grund hierfür liegt darin, dass die anatomischen Gegebenheiten nicht beachtet werden [3,4]. In manchen Fällen ist die ästhetische Verbesserung nicht gleichzusetzen mit reiner Volumenvergrößerung, da bereits eine Verbesserung der Definition oder Proportion gleich effektiv und natürlich sein kann. Der Behandler sollte sich bei der Lippenaugmentation auf den ästhetischen Gesamteindruck der Lippen und des Gesichtes konzentrieren und nicht nur auf die reine Gabe von Volumen [5]. Deshalb sollte ein anatomisch-basiertes, schrittweises Vorgehen die Grundlage der Behandlung bilden, bei dem die ästhetischen Bedürfnisse des Patienten individuell berücksichtigt werden [6,7]. Die Patientenanalyse ist deshalb multifaktoriell und bezieht Asymmetrien, Gesichtsalterung, die ästhetischen Untereinheiten der Lippen und vor allem auch die Lippenproportionen ein. Ein weiteres, oft unterschätztes Kriterium bei der Lippenanalyse ist die Attraktivität des Lächelns des Patienten.

Abb. 1: Die natürliche Ratio von Ober- zu Unterlippe sollte 1:1,6 beibehalten werden.

Mit den ZFillProdukten der Firma Zimmer MedizinSysteme stehen dem Behandler modernste quervernetze Hyaluronsäureprodukte für eine perfekte Lippenaugmentation mit einer langen Haltbarkeitsdauer zur Verfügung. Diese Hyaluronsäuren initiieren zum einen biologische Prozesse zur Geweberegeneration und weisen zum anderen eine hohe Feuchtigkeitsbindungskapazität auf. Aufgrund der einfachen Modellierbarkeit und der exzellenten Gewebeintegration entschieden wir uns zur Verwendung des Präparats ZFill contour²der Firma Zimmer MedizinSysteme.

 

Eine 30-jährige Frau ohne Vorerkrankungen stellte sich zur ästhetischen Behandlung Ihrer Lippen in unserer Praxis vor. Nach einer gründlichen Anamnese und dem Erfragen der Erwartungshaltung und den Wünschen der Patientin wurden zunächst die anatomischen Verhältnisse analysiert. Bei der Patientin bestanden sehr schmale und volumenarme Ober- und Unterlippen (Disproportion des Oberlippenvolumens im Verhältnis zur Unterlippe). Zudem war eine Verflachung des Amorbogens zu erkennen. Ziel der Augmentation war zum einen eine Verbesserung des Lippenvolumens mit einem natürlichen Erscheingsbild ohne Überkorrektur und zum anderen eine Verbesserung der Lippenprojektion. Insbesondere das natürliche Verhältnis von Ober zu Unterlippe sollte weiterhin 1:1,6 betragen (Abb. 1).

 

ZFillcontour² wurde zunächst im Lippenrot mit der retrograden Injektionstechik zur Volumenaugmentation appliziert und anschließend modelliert. Nachdem das gewüschte Volumen erreicht wurde, erfolgte in einem 2. Schritt die punktuelle, vertikale Injektion entlang des Lippenweißes um die Projektion und das Lippenprofil zu verbessern. Nach der Augmentation der Oberlippe erfolgt dieses Vorgehen auch im Bereich der Unterlippe. Durch die retrograde Injektion in den Mundwinkeln lässt sich sehr einfach der Wundwinkel anheben. Abschließend wird das Philtrum und der Amorbogen augmentiert und somit ein stimmiges Bild kreiert. So wurde durch die Behandlung zum einen das fehlende Lippenvolumen augmentiert und zudem das Lippenprofil und die Projektion verbessert.Durch die Orientierung an den anatomischen und funktionellen Gegebenheiten der Lippen konnte somit ein harmonisches funktionelles Ergebnis mit einem natürlichen Aussehen erzielt werden. (Abb. 2 -Standardisiertes Vorgehen bei der Lippenaugmentation von Prof. Dr. J. Faulhaber und Dr. D. S. Müller)

Es werden sich in Zukunft immer mehr Patienten der ästhetischen Dermatologie zuwenden. Dabei wird insgesamt der Altersdurchschnitt der Patienten sinken. Außerdem beobachten wir, dass der Trend zu niedrig-gradig invasiven Eingriffen geht. Hier sind die ZFill-Produkteausgezeichneter Volumen- und Lifting Produkte,mit dem verlorengegangene Volumina durch einen exzellenten Hebeeffekt ersetzt und nachlassende Konturen ästhethisch sehr ansprechend gestrafft werden können. Im Lippenbereich lässt sich neben ZFillcontour² auch bei ausgeprägten Volumenverluste ZFilldeep² sehr sicher und mit einem hervoragenden Volumeneffekt einsetzten.

 

Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. med. Jörg Faulhaber
Dermatologische Gemeinschaftspraxis
Dr. Weller, Prof.Dr. Faulhaber & Kollegen
Kalter Markt 27
DE-73525 Schwäbisch Gmünd
info@hautarzt-gmuend.de

Literatur:

1. Sattler G, Sommer B (2010) Bildatlas der ästhetischen Augmentationsverfahren mit Fillern. KVM Dr. Kloster Verlags-GmbH, Marburg, 1. Auflage.
2. Caruthers A, Caruthers J (2007) Nonanimal based hyaluronic acis fillers: Scientific and tech- nical considerations. Plast. Reconstr Surg. 120: 33S–40S.
3. Baumann L (2004) Replacing dermal constitu- ents lost through aging with dermal fillers. Semin Cutan Med Surg. 23: 160–66.
4. Lee SH. Et al. (2015) Topographic anatomy of the superior labial artery for dermal filler injec- tion. Plast Reconstr Surg. 135: 445–450.
5. Rumyantsev E. et al. (2012) What‘s new in lip injection. Plast Aesthet Med. 80–90.
6. Surek CC et al. (2016) „No-touch“ technique for lip enhancement. Plast Reconstr Surg.138: 603e.
7. Raphael et al. (2013) Analysis and classifica- tion of the upper lip aesthetic unit. Plast Recon- str Surg. 132:543.
8. Runner PM, Leung DYM, Guttman-Yassky E (2018) Immunologic, microbial, and epithelial interactions in atopic dermatitis. Ann Allergy Asthma Immunol. 120(1): 34–41.
9. Rerknimitr P, Otsuka A, Nakashima C, Kabashima K (2017) The etiopathogenesis of atopic dermatitis: barrier disruption, immu- nological derangement, and pruritus. Inflamm Regen. 37: 14.
10. Ahn C, Huang W (2017) Clinical Presentation of Atopic Dermatitis. Adv Exp Med Biol. 1027: 39–46.

 

Dermatologie zwischen Tradition & Moderne

  1. Tagung der Südostdeutschen Dermatologischen Gesellschaft (SODG) & Dermatologische Tagung der Berufsverbände (BVDD) Bayern-Sachsen-Thüringen in Verbindung mit dem Friedrichstädter Herbst-Winter-Symposium „Neues aus Diagnostik und Therapie“

 

 

Die Südostdeutsche Dermatologische Gesellschaft (SODG) ist die Regionalgesellschaft der Hautärzte aus Bayern, Sachsen und Thüringen. Ihr satzungsgemäßer Zweck ist die „Fortbildung ihrer Mitglieder und die Mitarbeit an der Weiterentwicklung der dermatologischen Wissenschaft“. Ihr Präsident ist Prof. Dr. Lutz Kowalzick, Chefarzt der Klinik für Hautkrankheiten und Allergologie am Plauener Vogtland-Klinikum.

 

Heuer fand die 20. Tagung der SODG in Verbindung mit den Berufsverbänden Deutscher Dermatologen Bayerns, Sachsens und Thüringens und dem Friedrichstädter Herbst-Winter-Symposium „Neues aus Diagnostik und Therapie“ unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Uwe Wollina, Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Städtischen Klinikum Dresden, vom 23.-24. November statt.

 

Mehr als 150 Dermatologen aus Bayern, Berlin, Brandenburg, Sachsen und Thüringen trafen sich im historischen Ballsaal des Lindenhofes (Quality Plaza) zu einem regen Meinungsaustausch und hochkarätiger Fortbildung mit praktischer klinischer Relevanz (Abb. 1). Die Kongressorganisation erfolgte in bewährter Qualität durch die Agentur Herzberg, Apolda.

Abb. 1: Ballsaal Lindenhof.

Der erste Teil war dem dermatologischen Nachwuchs gewidmet, der in engagierter Weise interessante Kasuistiken präsentierte. Die Beiträge kamen aus Chemnitz, Jena, Leipzig, Nürnberg und Zwickau.

 

In zwei Vortragsblöcken wurden entzündliche Dermatosen behandelt. Im ersten Teil stellte Prof. Dr. med. M. Sticherling (Erlangen) die autoimmunen Bindegewebeerkrankungen Lupus erythematodes und Sklerodermie in den Mittelpunkt und besprach die aktuellen Diagnostikkriterien, sowie etablierte und experimentelle Therapien. Frau Prof. Dr. Claudia Günther (Dresden) besprach die molekularen Grundlagen, Diagnostik und Therapie der autoimmunen bullösen Dermatosen mit dem Schwerpunkt der Pemphigus- und Pemphigoiderkrankungen. Prof. Dr. W.C. Marsch (Halle / Berlin) widmete sich der Elephanthiasis und ihren Grunderkrankungen – dem Lymphödem, der lymphatischen Filariose und der Podokoniose. Er hob die Bedeutung der klinischen Diagnostik und der komplexen Entstauungstherapie hervor.

 

Im zweiten Teil wurden die neuen Erkenntnisse und die daraus resultierenden therapeutischen Möglichkeiten des Interleukin-23-Signalweges bei der Psoriasis durch Prof. Dr. K. Asadullah (Potsdam) dargestellt. Ergänzt wurde dies durch eine kompakte Übersucht zur Systemtherapie bei Psoriasis mit Differenzialindikationen und einem praktischen Therapie-Algorithmus durch Dr. J. Tittelbach (Jena). Die Vitiligo ist die weltweit häufigste Pigmentstörung mit teils stigmatisierenden Auswirkungen. Prof. Dr. L. Kowalzick (Plauen) faßte den Erkenntnisstand zur Therapie der Vitiligo mit topischer und systemischer Anwendung von Januskinase-Inhibitoren zusammen.

 

„Über den Tellerand geschaut“ war das Motto einer interdisziplinären Sektion mit dem Schwerpunkt Infektiologie. Prof. M. Pfeiffer (Leipzig) stellte in einem beeindruckenden Vortrag die Kuhpocken aus veterinär- und humanmedizinischer und Sicht dar und ging auch auf die in Afrika noch heimischen Affenpocken ein. Frau Prof. Dr. Petra Spornraft-Ragaller (Dresden) gab einen Überblick zur Epidemiologie, den Komorbiditäten und dem therapeutischen Fortschritt bei HIV/AIDS. Sie stellte auch das Konzept einer prophylaktischen Behandlung vor, welches intensiv diskutiert wurde. Bedenklich ist die zunehmende Inzidenz von Syphilis und Hepatitis. Prof. Dr. S. Schubert (Leipzig) hat die tropen- und reisemedizinischen Aspekte infektiöser und infestöser Erkrankungen von Lepra und Dengue-Fieber bis zur Tungiasis und Myasis besprochen und dabei die häufig größere Schwere und ungünstigere Prognose tropenmedizinischer Erkrankungen in diesen Ländern durch mangelnde Infrastruktur herausgestellt.

 

Einen „Update Mykologie 2018“ lieferte Prof. Dr. P. Nenoff (Mölbis). Dabei nahm er insbesondere auf aktuelle Resistenzentwicklungen von Dermatophyten in Indien gegenüber Terbinafin hin, die globale Folgen haben könnten. Indien steht einer Epidemie therapieresistenter mykotischer Hautinfektionen gegenüber, die u.a. auf einen unkontrollierten Gebrauch topischer Kombinationsprodukte mit Klasse-IV-Kortikosteroiden, Antibiotika und Antimykotika zurückzuführen sein könnte. Prof. Dr. G. Haroske (Dresden) präsentierte Anstrengungen und Maßnahmen zur Qualitätssicherung in der Pathologie, einem der wichtigsten Partner der Dermatologen in der Diagnostik.

 

Im Schwerpunkt Onkologie wurden die aktuelle Immun- und Targeted-Therapie des metastasierten Melanoms durch Frau Dr. Ricarda Rauschenberg (Dresden) und die adjuvante Melanom-Therapie durch Dr. D. Debus (Nürnberg) vorgestellt. Auf diesem Gebiet hat sich in den letzten Jahren eine solche Dynamik entwickelt, die die Erstellung aktueller Leitlinien zu einer großen Herausforderung werden läßt. Prof. Dr. R. Herbst (Erfurt) ergänzte dies durch eine Übersicht zur Sentinel-Lymphknotenbiopsie (Schildwächterlymphknoten-Entfernung) beim Melanom, Merkelzell-Karzinom und Plattenepithel-Karzinom der Haut. Er verwies auf kürzlich publizierte Studien, die die Bedeutung der kompletten Lymphknotendissektion bei Sentinel-Mikrometastasen in Frage stellen, da sich kein Vorteil im progressionsfreien und im Gesamtüberleben zeigen ließ. Prof. Dr. U. Wollina (Dresden) stellte seltenere Tumorentitäten und ungewöhnliche klinische Präsentationen von Hauttumoren dar.

 

Der letzte Schwerpunkt galt den zwei großen „A“ – der Allergologie und der Ästhetische Dermatologie. Der Vortrag von Frau Dr. Ingrid Feldmann-Böddeker (Chemnitz) führte in die Welt der Angioödeme. Sie besprach dabei wichtige diagnostische, therapeutische und differenzialdiagnostische Aspekte. Bei den induzierten Angioödemen spielen vor allem ACE-Hemmer und Sartane sowie Nahrungsmittel eine Rolle. Herr Dr. A. Koch (Dresden) stellte die Kälteurtikaria in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Ergänzend zur Systematik dieser Krankheitsgruppe zeigte er an einprägsamen Kauistiken die Problematik in der Diagnosestellung auf. Dabei hat sich der TempTest als ein objektives Verfahren bewährt. Unter dem Titel „Ästhetische Dermatologie“ besprach Prof. Dr. U. Wollina lokale und systemische Nebenwirkungen der Implantation von Polymethylacrylat (PMMA), die oftmals deutlich verzögert auftreten. Auch bei unklaren Hyperkalzämien ist an PMMA zu denken. In einem zweiten Teil wurden Indikationen für Hyaluronsäurefiller und Botulinum in der Gesichtsrehabilitation nach Operationen, Verletzungen und Fazialisparesen dargestellt. Diese Verfahren helfen, die Lebensqualität zu verbessern und Stigmatisierungen abzubauen.

Anläßlich der 20. SODG-Tagung wurden vom Präsidenten der SOGD, Prof. L. Kowalzick, zwei Gründungsmitglieder der Gesellschaft mit einer Ehrenurkunde prämiert.

Abb. 2: Prof. Dr. R. Breit, Prof. Dr. l. Kowalzick und Prof. Dr. J. Barth (v.l.n.r.).

Prof. Dr. Reinhard Breit (Pullach) studierte Medizin in München, Wien und Kiel. Seine dermatologische Ausbildung genoss er an der Ludwig-Maximilians-Universität München bei Otto Braun-Falco, Theodor Nasemann und Hans-Jürgen Bandmann. Dies wurde durch einen Forschungsaufenthalt von 1965 bis 1967 bei Albert Kligman in Philadelphia an der University of Pennsylvania ergänzt. Von 1985 bis 2001 war Prof. Dr. Reinhard Breit Chefarzt der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin im Klinikum Schwabing, München.

 

Prof. Dr. Joachim Barth (Borna) studierte Medizin in Jena. Er genoss die dermatologische Ausbildung an der Leipziger Universitäts-Hautklinik bei Harry Braun, später leitete Uwe-Fritjof Haustein diese Klinik. Für ein Jahr arbeitete er am Gondar College of Medical Sciences, Äthiopien. Von 1983 bis 1994 leitete er die Hautklinik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden. Er war Präsident der Sächsischen Dermatologischen Gesellschaft. Prof. Dr. J. Barth engagiert sich im Deutschen Psoriasis Bund e. V. (DPB) und der International Federation of Psoriasis Associations (IFPA). Prof. Dr. L. Kowalzick (Plauen) würdigte die Verdienste beider Väter einer landesübergreifenden Zusammenarbeit von Hautärzten (Abb. 2).

 

Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. U. Wollina
Klinik für Dermatologie und Allergologie
Städtisches Klinikum Dresden
Friedrichstrasse 41
D-01067 Dresden

Rekombinante Enzyme in der ästhetischen Medizin

Enzyme sind Proteine, die in der Natur als Biokatalysatoren fungieren, das heißt sie beschleunigen wichtige biologische Reaktionen. Gemäß der dafür entwickelten Nomenklatur tragen Enzyme, die zu einem Abbau organischer Moleküle führen, am Ende das Suffix „ase“. Solche katabolen Enzyme kann man in der ästhetischen Medizin einsetzen, um auf minimal invasive Weise ästhetisch störende Strukturen durch natürliche biologische Prozesse zu eliminieren. Die dazu am besten geeigneten Enzyme sind Folgende:

 

Lipase: spaltet Fett (Triglyceride) in Glycerol und Fettsäuren, die später in der Zelle weiter zu CO2und H20 abgebaut werden

Kollagenase:baut verbrauchtes Kollagen sowie fibrotische Septen (z.B. im Fall von Cellulite) ab und führt durch einen biochemischen „signaling“- Effekt über die Stimulation von Fibroblasten zu einer Neubildung von Kollagen

Lyase: spaltet Glykoproteine, die für die Bindung von Wasser im Interstitium verantwortlich sind   und reduziert somit Wassereinlagerungen im Gewebe.

 

Eine neue Generation: Enzymatic reagents, hohe Wirksamkeit und Sicherheit durch absolute Reinheit

Der Hersteller Proteos Biotechaus Spanien, ein weltweit agierendes Unternehmen zur rekombinanten Herstellung von Biomolekülen, hat nun mit den „Enzymatic Reagents“Produkte entwickelt, die für verschiedene Zwecke in der ästhetischen Medizin, aber auch zur Behandlung von Lipomen, Narben und Keloiden erfolgreich eingesetzt werden können.

 

Die Enzymatic Reagentsbestehen aus lyophilisierten Enzymmischungen in unterschiedlichen Verhältnissen entsprechend der jeweiligen Indikationen, einem Lösungsmittel sowie einer speziellen niedrig viskösen, niedrig vernetzten Hyaluronsäure mit hohem Molekulargewicht. Eine solche Hyaluronsäure hat keine Filler- Eigenschaften, sondern wirkt, wie in Experimenten gezeigt werden konnte, antifibrotisch und antiinflammatorisch.

 

Ein großer Vorteil der lyophilisierten Enzyme in den Enzymatic Reagentsbesteht darin, dass sie, im Gegensatz zu vielen anderen kommerziell erhältlichen Enzymen nicht- tierischen Ursprungs sind.

Sie werden nach dem neuesten rekombinanten Verfahren aus Bakterienkulturen ohne Plasmid mit einem sogenannten „T7 Promoter“ erzeugt. Das bedeutet höchste Reinheit und damit größtmögliche Wirksamkeit bei gleichzeitiger hoher Sicherheit. Durch das Fehlen von tierischem Eiweiß sind keine Unverträglichkeitsreaktionen zu erwarten. Zudem wirkt die in den Enzymatic Reagentseingesetzte Lipase im Gegensatz zur humanen Lipase hormonunabhängig, das heißt zu jeder Tageszeit unabhängig von Insulin oder Adrenalin.

 

Vielseitig einsetzbar

Die Enzymatic Reagentssind für viele Zwecke einsetzbar. Zur Erzielung eines zufriedenstellenden Ergebnisses sind meist mehrere Behandlungssitzungen im Abstand von 7-10 Tagen nötig. Hier seien einige wichtige Beispiele genannt:

 

CELLULITE- BEHANDLUNG: Eines der Hauptanwendungsgebiete der Enzymatic reagents.Man kann alle drei für die Cellulite verantwortlichen Parameter beeinflussen: Lipase baut Fett ab,Kollagenasewirkt gegen die Bindegewebsstränge und Lyaseschwemmt Wassereinlagerungen aus dem Gewebe aus. 

 

LIPOLYSE an verschiedenen Stellen des Körpers und im Gesicht. Während die bisher für die Injektionslipolyse verwendeten Substanzen hauptsächlich zu einer Emulsion des monovakuolären Fetttropfens im Adipozyten führten, baut die Lipase das Fett durch Triglycerid- Spaltung direkt ab.

Besonders schöne Erfolge gibt es, hauptsächlich durch die Kollagenase und die hochmolekulareHyaluronsäurebei der Behandlung von allen Erscheinungsbildern, die mit einer FIBROSIERUNG einhergehen, insbesondere bei einer Korrektur von Komplikationen nach Liposuction.

Weitere erprobte Anwendungsgebiete sind die Reduktion von „EYE BAGS“, die Straffung von erschlafften Lidern und vor allem die Behandlung von NARBEN verschiedener Genese.

 

Die Behandlung mit den Enzymatic Reagentsist eine einfach durchzuführende, sichere und erfolgreiche Methode zur vielseitigen Anwendung in der ästhetischen Medizin und Dermatologie.

 

Weitere Informationen:
Für Österreich
HF-Medical Trading
Gaisach 18
A-9161 Maria Rain
Tel.: +43 4227 84 599
www.medicaltrading.at

 

Für Deutschland:
Luventas-Medical
Gewerbegebiet Limbach 11
D-96178 Pommersfelden
Tel.: +49 9193 50 12 985
www.luventasmedical.de

 

Wirtschaftlichkeit in der Laserpraxis: Die Ästhetik-Matrix

Wie schon in den vergangenen Jahren hat die „Kosmetische Medizin“ in diesem Jahr einen Laserguide aufgelegt und wie schon in den Vorjahren scheint die Zahl verfügbarer Systeme nahezu unüberschaubar. Auch in der eigenen täglichen Praxis fällt es mitunter schwer zu bewerten, welcher Laser oder welche Indikation sowohl medizinisch aber nicht zuletzt auch wirtschaftlich funktioniert. Was sind Tipps von Kollegen? Welche Leistung hat sich in deren Praxis rentiert? Was sind die „Blockbuster“, die auch in der eigenen Praxis auf keinen Fall fehlen sollten? Spannend finde ich hier Fachvorträge auf Kongressen mit Titeln wie zum Beispiel: „Meine 5 erfolgreichsten Laserbehandlungen in der täglichen Praxis“. Für die kommende Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft in München vom 30. Mai bis 01. Juni in München hat mir Tagungspräsident PD Dr. Gerd Gauglitz genau einen solchen Vortrag zugedacht, Titel „Praxisrelevante Lasermedizin: meine 5 dankbarsten Indikationen für eine erfolgreiche Laserbehandlung“. Nun fällt mir spontan eine ganze Reihe „dankbarer Indiktionen“ ein, aber lässt sich diese persönliche Präferenz systematisch und anschaulich argumentativ untermauern? Was sind die Gründe, die eine Indikation zu einer dankbaren Indikation machen? Im Zuge einer Standortanalyse werden mitunter sogenannte Netz-Diagramme oder auch „Spider-Plots“ genutzt. Durchschnittswerte für Arztdichte, Alter der Bevölkerung oder Kaufkraft werden auf entsprechende sternförmige Achsen aufgetragen und anschließend verbunden. Je größer das Netz, desto besser der Standort.

 

Welche Parameter könnten nun also für den Wert einer Laserleistung für die eigene Praxis eine Rolle spielen? Aus meiner Sicht sind diese: i.) das Risiko für Nebenwirkungen; ii) der zeitliche und personelle Aufwand; iii) Erlösmöglichkeiten; iv) die antizipierte Zufriedenheit der Patienten mit dem Behandlungsergebnis und schließlich v) die Nachfrage sowie vi) der technische Anspruch der Indikation: Handelt es sich also um eine einfachere Anfängerindikation oder ist die Behandlung komplexer und gehört eher in die Hand des Experten? Die Parameter i) bis vi) können nun von 0, sehr schlecht, bis 10, sehr gut, bewertet werden. Über die Größe des entstehenden Netzes kann man schließlich aus dieser „Ästhetik-Matrix“ die Wertigkeit der einzelnen Indikation für die tägliche Praxis ablesen.

 

Eine Analyse der häufigsten Laserleistungen in unserer Klinik fördert dann Folgendes zu Tage: Das größte Netz ergibt sich hier für die 1. Ablation benigner Tumoren, gefolgt von 2. Laser-PDT, 3. Lentigines seniles, 4. Onychomykosetherapie und 5. Teleangiektasien und Angiome (Abb.). Für die Indikationen Tattoo, Epilation und fraktionales Laserresurfacing ergeben sich, Stand Oktober 2018, derzeit jeweils schlechtere Werte. Sollte die Laserentfernung von Tätowierungen aber entsprechend des aktuellen Referentenentwurfes zum Gesetz zum Schutz vor nichtionisierenden Strahlen bei der Anwendung am Menschen (NiSG) ab 2019 nur noch Fachärzten erlaubt werden, so würde die Nachfrage nach entsprechenden Leistungen in unserer Klinik wahrscheinlich signifikant steigen. In diesem Falle würde sich die Indikation „Tattoo“ vermutlich dann in der Top 5 hinter den Lentigines einreihen.

Aus dieser Analyse lässt sich meine ganz persönliche Empfehlung für die Ausstattung der medizinisch-ästhetischen Laserpraxis ablesen: das wichtigste System ist ein ablativer Laser in Form eines 2.940 nm Er:YAG- oder 10.600 nm CO2-Lasers. War die Nachfrage nach ablativ-fraktionalen Behandlungen in Sinne eines Resurfacings für die klassischen Indikationen Narben und Elastose lange Zeit in unserem Hause gering, so hat sich dies mit der Einführung der Laser Assisted Drug Delivery (LADD) und der Laser- bzw. Power-PDT deutlich geändert, sodass die Anschaffung eines Systems mit fraktionalem Modus aus unserer Sicht nun sehr sinnvoll erscheint. Lentigines seniles et solares lassen sich meiner Erfahrung nach am besten mit dem gütegeschalteten Rubin-Laser oder mittels IPL entfernen. Der Rubin-Laser würde gleichzeitig die Tattoos, das IPL mitunter Teleangiektasien, Angiome und die Epilation mitabdecken. Hier liegt die Entscheidung in der Präferenz des Anwenders. Ferner hat sich in unserer Klinik auch die nicht-ablative Lasertherapie der Onychomykose als Ergänzung zu pharmakologischen und physikalischen Standardmaßnahmen bewährt. Diese lässt sich entweder mit speziellen Nagellasersystemen oder auch mit langgepulsten Gefäßlasern (präferentiell 1.064 Nd:YAG) durchführen, die dann wiederum auch eine Behandlung von Teleangiektasien und Angiomen erlauben würden.

Natürlich fließt in die hier vorgestellte Analyse ein großer Anteil subjektiver Faktoren ein und so würde das Ergebnis für einen anderen Standort oder einen anderen Anwender vermutlich deutlich unterschiedlich ausfallen – der Ansatz einer systematischen Analyse mag aber bei der Entscheidung für oder gegen ein neues System oder auch bei der grundsätzlichen (Neu) Gewichtung von bereits in der eigenen Praxis etablierten Leistungen helfen. Diese muss sich dann eben auch nicht auf Laser beschränkt bleiben, sondern könnte das gesamte Leistungsspektrum, einschließlich oder anderer apparativer Leistungen, Botulinum- und Fillerinjektionen, Peelings, Medical Needling usw., umfassen.

Braune Fettzellen zum Abnehmen

Starkes Übergewicht führt in den meisten Fällen zu Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs. Eine Reduzierung des Übergewichtes ist aus diesem Grund die beste Möglichkeit um weitere Krankheiten zu vermeiden. Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung in Köln, der Medizinischen Universität in Wien und der Syddansk Universität in Odense, Dänemark forschen an der Funktion und Regulation brauner Fettzellen, da diese sehr viel Kalorien verbrennen und somit als körpereigene Zellen bestens für Therapiemöglichkeiten zur Gewichtsreduktion in Frage kommen.

Bei Menschen und Säugetiere unterscheidet man generell zwischen zumindest zwei verschiedenen Fettdepottypen, dem weißen und dem braunen Fettgewebe. Ersteres kommt im menschlichen Körper viel häufiger vor, speichert Fett, und befindet sich vorzugsweise in den allgemein bekannten Polstern an Bauch, Gesäß und Oberschenkeln. Bei erhöhtem Energiebedarf kann der Körper auf diese Depots zurückgreifen. Braunes Fett hingegen verbrennt Energie unter Freisetzung von Wärme, weswegen Babys auch folglich viel davon haben. Nach dem Neugeborenenalter sowie bei Übergewicht nimmt die Anzahl dieser Zellen allerdings stetig ab.

 

„Das braune Fettgewebe wurde als Möglichkeit identifiziert beim Abnehmen zu helfen, weil es große Mengen an Kalorien verbrennen kann“ erklärt Elena Schmidt, die als Doktorandin in der Forschungsgruppe von Jan-Wilhelm Kornfeld in Köln arbeitet. Alleine 40-50 g braune Fettzellen könnten 20% mehr Kalorien verbrennen. Deshalb stelle eine Aktivierung der braunen Fettzellen eine neuartige Möglichkeit dar um abzunehmen.

Eine Wiederaktivierung des braunen Fettgewebes kann durch Kälte oder Medikamente eingeleitet werden. Diese Medikamente sind allerdings selten spezifisch für das Gewebe oder weisen starke Nebenwirkungen auf.

Schmidt und Kornfeld, sowie die Arbeitsgruppe von Martin Bilban vom Klinischen Institut für Labormedizin der Medizinischen Universität in Wien, haben sich aus diesem Grund auf einen bislang wenig erforschten Aspekt in braunen Fettzellen konzentriert. Sogenannte lange, nicht-kodierende RNAs (LncRNAs), wurden erst kürzlich entdeckt und agieren in den Zellen sehr gewebespezifisch, wodurch sie ein großes Potential als Kandidaten für Therapieansätze haben. 

Sie fanden eine LncRNAs, H19, die eine wichtige Rolle bei der Ausbildung und Funktion der braunen Fettzellen übernimmt. Die Wissenschaftler konnten an Mäusen darstellen, dass eine hohe Aktivität von H19 die Tiere vor der Entwicklung von Übergewicht schützte. „Wir waren überrascht zu sehen, dass die Tiere mit hoher H19 Aktivität selbst mit einer fettreichen Ernährung kaum stärker zunahmen als ihre gesunden Artgenossen“ berichtet Bilban. 

Darüber hinaus entdeckten die Forscher noch eine weitere Besonderheit. H19 kontrolliert eine sehr seltene Klasse von Genen, die im Gegensatz zu den meisten Genen im Menschen und der Maus nur von einem Elternteil (d.h. entweder der Mutter oder dem Vater) vererbt werden. „Ein Resultat unserer Forschung war, dass wir beobachten konnten, dass väterliche Gene eher zu Fettleibigkeit führen, während ihre mütterlichen Gegenspieler dafür sorgen, dass die Nachkommen schlank bleiben“ erklärt Kornfeld und fügt hinzu: „Wir glauben hier einem grundsätzlichen Mechanismus auf der Spur zu sein, bei dem Gene des Vaters und der Mutter eine Art Tauziehen im Erbgut der Nachkommen austragen. Unsere Arbeit fängt hier jetzt erst an!“

 

Ansprechpartner:
Dr. Jan-Wilhelm Kornfeld
Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung
Tel: +49(0)221 4726 226
E-Mail: jan-wilhelm.kornfeld(at)sf.mpg.de

 

Originalpublikation:

Schmidt E, Dhaouadi I, Gaziano I, Oliverio M, Klemm P, Awazawa M, Mitterer G, Fernandez-Rebollo E, Pradas-Juni M, Wagner W, Hammerschmidt P, Loureiro R, Kiefer C, Hansmeier NR, Khani S, Bergami M, Heine M, Ntini E, Frommolt P, Zentis P, Ørom UA, Heeren J, Blüher M, Bilban M, Kornfeld JW. LincRNA H19 protects from dietary obesity by constraining expression of monoallelic genes in brown fat. Nature Communications, 2018.

Dr. Annegret Burkert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung

 

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